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Wejherowo/ Polen



Vorab noch ein paar Informationen zu Wejherowa:
Zeitungsartikel aus dem "Holsteiner Courier" (Quelle und nachfolgendes Bild):

"Heimatlos" lässt Tierheim in Polen auffliegen

13. Februar 2008

Seit Jahren engagiert sich Karen Fleckenstein für den Tierschutz in Polen. Obwohl ihr Engagement missbraucht wurde, startete sie jetzt die bisher größte Hilfsaktion des Vereins "Heimatlos".
 

Bringen die Spenden nach Wejherowa: Silvia Witt und Karen Fleckenstein vom Verein "Heimatlos". (Meise)

Alt Duvenstedt/Altenhof - Das neue Jahr begann für Karen Fleckenstein aus Alt Duvenstedt mit einem Schock: Die von ihr seit zwei Jahren unterstütze Auffangstation für Hunde in den polnischen Bergen hatte Spenden veruntreut und die Schützlinge bis zum Tode verwahrlosen lassen. Doch statt aufzugeben schöpft Karen Fleckenstein aus der Krise neue Kraft.

 
Angefangen hatte es mit einem Besuch in Polen im Auftrag der Tierhilfe Arche Noah aus Rendsburg. "Ich habe Hunde von dort geholt und habe dabei so viel Elend gesehen, dass ich mehr von ihnen retten wollte", sagt Karen Fleckenstein. Weil die Arche Noah das nicht leisten konnte, gründete sie vor sieben Jahren den Verein "Heimatlos". Seitdem fuhr sie einmal im Monat 1200 Kilometer nach Wejherowa südlich von Danzig, brachte Futter, Decken, Medikamente, Zäune, finanzierte Wasser- und Stromanschlüsse. Die Besuche waren immer angekündigt - das war fatal. Als ein Arbeiter ihr sagte, "wenn ihr wüsstet, was hier los ist, wenn ihr nicht da seid", wurde sie stutzig. "Der Satz ging mir nicht mehr aus dem Kopf", sagt die engagierte Tierschützerin. Ende Januar entschied sie sich, den anstehenden Transport nicht anzukündigen. Gemeinsam mit Silvia Witt machte sie sich auf den Weg.

Was sie vorfand, hatte ihre schlimmsten Befürchtungen übertroffen. Im hinteren Teil der Anlage lagen tote Hunde in Abwasserschächten gestapelt, zum Teil schon völlig skelettiert. Andere waren unter den Hütten begraben, mit nur zehn Zentimetern Erde bedeckt. Die noch lebenden Hunde standen oder lagen auf diesen "Gräbern". In einer anderen Ecke fanden die Tierschützer Mülltüten voller toter Welpen, tote Hunde unter Planen. "Die noch lebenden lagen in Erdlöchern voller Wasser, an Ketten gelegt oder in Verschlägen ohne Tageslicht", beschreibt Silvia Witt, was sie bei ihrem ersten Besuch in Wejherowa sah. Bilder des Schreckens und des Grauens, die sie so schnell nicht vergisst. "Ich habe geweint, als wir davor standen und auf die Polizei gewartet haben", berichtet sie weiter.
Eine andere Entdeckung verschlägt Karen Fleckenstein die Sprache. Neben den verhungerten Kadavern stand ein Baucontainer voller Futter. Es war in den Säcken verschimmelt, die Büchsen verrostet. "Es wurde einfach nicht mehr gefüttert", sagt sie noch immer fassungslos.

Doch sie gibt nicht auf. Gegen die Leiterin der Auffangstation wurde Anzeige erstattet - die Staatsanwaltschaft ermittelt. Die Regie über das Gelände hat die polnische Tierschutzorganisation Otoz übernommen. Karen Fleckenstein, Silvia Witt und weitere Vereinsmitglieder sammeln Spenden, die sie nun wöchentlich nach Wejherowa fahren. "Wir brauchen Hütten, Futter, Decken, Verbandsmaterial und Geld für Sterilisationen", zählt Karen Fleckenstein auf. Zwei Tierärzte sind täglich vor Ort, um die rund 200 Tiere zu versorgen. Eile ist geboten. "Der Winter kommt dort noch. Minus 40 Grad sind da gar nichts", sagt Karen Fleckenstein.

Sind die Hunde geimpft, gechipt und haben 21 Tage Quarantäne hinter sich, dann wird die Alt Duvenstedterin sie nach und nach zu sich nach Hause holen, um sie von dort in Familien zu vermitteln, wie sie es seit Beginn ihres Engagements getan hat. Fünf Hektar Wald und 20 000 Quadratmeter Grundstück gehören zu ihrem Besitz - ein Traum für die geschundenen Vierbeiner, die in Polen ganz unten am Fuße der Gesellschaft stehen. "Da können die Hunde endlich Hund sein", sagt Karen Fleckenstein. Sie entdeckten ihre Freiheit, ein Leben ohne Kette. "Das ist ein schönes Gefühl", sagt die engagierte Tierschützerin. "Ich hoffe, dass ich noch 80 Jahre werde, damit wir noch möglichst vielen Hunden helfen können."

Wer den Verein "Heimatlos" bei seiner Arbeit unterstützen möchte, überweist seine Spende auf das Konto Nr. 0210750800 bei der Dresdner Bank, BLZ 214 800 03. Sachspenden können abgegeben werden bei Susanne Gonschior in Altenhof, 04351/41 105, oder bei Karen Fleckenstein in Alt Duvenstedt, 04335/92 11 81.Der Verbleib der Spenden sowie der Verlauf der Hilfstransporte wird im Internet dokumentiert: www.heimatlos-ev.de.

 


22.02.2008: Fahrt nach Wejherowo und Gdynia

Mein Bericht:


Leider konnte unsere Fahrt am 15.02. wegen unseres kaputten Transporters nicht statt finden. Desto mehr haben wir uns gefreut, als wir am 23.02. vor Ort helfen konnten.
Ich bin um 20 Uhr aus Flensburg zu Karen Fleckenstein von "Heimatlos e. V." gefahren. Zusammen machten wir uns auf den Weg nach Wejherowo und Gdynia nahe Danzig. Vor uns lag eine 1.000 km lange Strecke, und das war nur der Hinweg. Gegen 3 Uhr morgens trafen wir an der Grenze in Kolbaskowo den Verein "Hands for Dogs" und den Hundetreff Braunschweig, mit denen wir dann weiter gefahren sind. Um ca. 8.30 Uhr kamen wir alle in Wejherowo an. Man kann das Tierheim in Wejherowo gar nicht Tierheim nennen, denn es ist eigentlich nur ein Stück eingezäuntes Landstück mit unzähligen Hundehütten und ein paar Zwingern. Die meisten Zwinger haben keine Planen oder Dächer, sodass die Hunde immer im Nassen liegen, denn es fehlen viele Hundehütten.

Nachfolgende Bilder stammen von "Heimatlos e. V."













Nach dem Ausstieg aus dem Tansporter stieg mir sofort der widerliche Geruch von Kot und Urin in die Nase. Ich sah überall angekettete Hunde, die anfingen zu bellen. Durch ihre kurzen Ketten hatten sie mal gerade zwei Meter Bewegungsraum. Fast alle Hunde waren verfilzt, hatten Stellen und Wunden und wenn sie nicht an der Kette waren, mussten sie sich kleine Zwinger mit Artgenossen teilen, in denen oft viele Hundehütten fehlen. Durch unsere vielen Spenden konnten wir fast einen ganzen Container voller Futter und Decken füllen. Jedoch mangelt es an allem: Futter, Decken, Verbandszeug, Medikamente, Waschmaschinen, Näpfe, etc. Nächste Woche soll noch eine Fahrt statt finden und dann kommen die restlichen Sachen nach Polen.
Diesen ganzen Zustand dort zu sehen war wirklich sehr schwierig und mir kamen die Tränen. Die Hunde sind dort so lieb, suchen die Aufmerksamkeit und Liebe. Sie waren so froh, als wir sie gekrault haben und wollten immer mehr haben. Dass diese Hunde zu uns Menschen noch Vertrauen haben und so lieb auf uns zu kamen, ist wirklich seh bewunderswert. Denn nach ihren Lebenserfahrungen haben sie eigentlich jedes Recht böse auf uns Menschen zu sein, doch sie schenken dir sofort ihr Vertrauen.
Nachdem wir viele Sachen mit den lieben Helfern dort klären konnten und alles ausgeladen war, fuhren wir nach Gdynia weiter. Das war wirklich ein Tierheim, wie wir uns das vorstellen und auch kennen. Aber auch dort benötigen die Menschen und vor allem Hunde und Katzen unsere Unterstützung: vieles muss renoviert werden, ist kaputt und/ oder gar nicht vorhanden. In Gdynia habe ich einen Hund gesehen, der es mir besonders angetan hat: Als ich ihn sah, bin ich automatisch stehen geblieben und musste sofort wieder weinen, denn ich sah meinen eigenen Hund hinter den Zwingerwänden! Er sah genauso aus wie Buito, war vielleicht etwas kleiner, hatte jedoch keine weißen Haare um die Nase herum, sondern eine weiße Blesse vn der Stirn zur Schnauze führend. Ich habe ihn lange gekrault, bzw. so lang, wie es möglich war und er schleckte mir meine Hände ab, hat sich so gefreut und ist hochgesprungen.



Wir haben auch Victor, den Schäferhund, gesehen, der mittlerweile ein Symbol von der Befreiungsaktion in Wejherowo geworden ist. Im geht es deutlich besser: er stand an der Tür, wedelte mit seiner Rute und bellte uns freudig an. Als er Ende Januar in Wejherowo gefunden wurde, lag er regungs- und teilnahmslos in einem lichtlosen Verschlag auf dem Boden, lediglich sein Kopf hat sich nur noch bewegt.

(Victor Ende Januar; Quelle: Heimatlos e. V.)



Victor am 22.02.2008:




Nachdem wir unsere Arbeit dort getan haben, sind wir gegen 14 Uhr aus Polen in Richtung Heimat gefahren. Vor uns lag wieder 12 Stunden Autofahrt und um 2 Uhr morgens bin ich erschöpft und voller Emotionen in mein Bett gefallen. Seit Freitag morgen habe ich nicht mehr geschlafen und musste dringend zur Ruhe kommen und wieder Kraft tanken. Heute, am Sonntag, geht es mir nach 10 Stunden Schlaf um einiges besser, dennoch bin ich total erschöpft. Aber diese Fahrt, auch, wenn sie wirklich nur Elend gezeigt hat, hatte auch ihre guten Seiten: wir konnten durch unsere ganzen Spenden den Tieren etwas Gutes tun. Nun haben sie wieder Futter und auch warme Decken, in die sie sich kuscheln können. Durch unsere fleißigen Helfer vor Ort haben einige Zwinger nun auch ein Dach, und so bleiben die Decken auch trocken. Außerdem durfte ich diese ganze Situation nun live an der eigenen Haut erleben. Dies ist auf jeden Fall für mich eine Bereicherung, denn nun weiß ich wieder einmal mehr, dass unsere Arbeit und Hilfe dringend gebraucht wird und werde den Tierschutz noch weiter mit anderen Augen sehen, als die Menschen, die noch nie selbst vor Ort waren.
Danke an dich, Karen, dass du mich mitgenommen hast und ich helfen konnte. Das war definitiv nicht meine letzte Fahrt!


Fahrt am 29.02.2008 nach Wejherowo und Gdynia

Eine Woche später stand schon wieder ein Transport an. Auch diesen Freitag fuhr ich zusammen mit einer weiteren Helferin um 20 Uhr aus Flensburg los. Gegen 22 Uhr fuhren wir dann zu Dritt aus der Nähe von Rendsburg los. Leider war das Wetter furchtbar- der Orkan "Emma" fegte über das ganze Land, aber auch der heftige Sturm und Regen konnten uns nicht von der Fahrt abbringen.
Gegen 3.15 Uhr überquerten wir die polnische Grenze und warteten an einer Tankstelle auf den Verein "Arche 90 e.V.", der ebenfalls Unmengen an Spenden gesammelt hat und uns unterstützt. Die Mitfahrer der "Arche 90" sind alle ganz tolle und sympathische Menschen, bei denen wir uns ganz herzlich für die tolle Zusammenarbeit bedanken! Auch der Verein "Arme Pfötchen" sollte eigentlich kommen, jedoch trafen wir sie nicht an, die Gründe und Umstände sind noch unklar. Nachdem wir bis 5.45 Uhr vergeblich auf die Pfötchen gewartet haben, fuhren wir los. Gegen 10 Uhr morgens trafen wir dann endlich in Wejherowo ein, es regnete wie aus Kübeln und bereits nach ein paar Minuten waren wir total durchnässt. Wir luden schnell die benötigten Transporter aus bzw. die benötigten Sachen für Gdynia um, denn wir mussten schnell nach Gdynia fahren. In Gdynia wurden wir mit Kaffee und Kuchen empfangen, mussten jedoch schnell die Spenden ausladen und Asia führte uns wieder durch die Anlage. Nachdem geklärt war, welche Hunde mitkommen, wurden diese fertig gemacht und wir genossen unsere verdiente Pause im Warmen und Trockenen.
In Gdynia habe ich meinen Liebling wieder gesehen, der noch in der Quarantäne sitzt. Als ich ihn sah, flossen mir die Tränen über die Wangen, obwohl ich mich bis dahin gut beherrschen konnte. Ich dachte, ich hätte etwas Zeit, um ihn zu kraulen und ein paar Fotos zu machen. Ich hab gerade ein kleines Video angefangen, doch da wurde ich gerufen und musste wieder übersetzen. Das kurze Video möchte ich euch dennoch nicht vorenthalten:
Video

Ihn wieder dort zu lassen war unerträglich für mich. Wenn ich auf ihn blicke, sehe ich meinen eigenen Hund hinter Gittern sitzen. Es ist wirklich furchtbar!
Als wir alles in Gdynia erledigt haben, fuhren wir gegen 17 Uhr wieder nach Wejherowo zurück, luden den vollbepackten LKW der Arche aus und machten uns auf dem Heimweg, denn es war schon wirklich spät. Gegen 19.30 verabschiedeten wir uns von den lieben Helfern vor Ort- wir waren alle patschnass, komplett durchgefroren, müde und hungrig, sehnten uns alle nach einem warmen Bett. Am Sonntagmorgen um 9.30 Uhr kam ich wieder in Flensburg an und freute mich wie ein kleines Kind auf eine warme Dusche und trockene Klamotten. Es sind die kleinen Dinge, die uns Menschen eigentlich glücklich machen sollten.


Hier noch ein paar Bilder (Quelle):

Der Eingang: man erkennt rechts die neuen, überdachten Zwinger:



Die Auffahrt (der Pferdehänger gehört zu der Arche 90 e. V.):



Die Autos der Organisationen:




Die neuen Zwinger:





Die alten Zwinger:



Victor- ihm geht es, so wie auch den anderen Hunden, immer besser:




Fahrt am 28.03.2008

Bei dieser Fahrt musste ich kurzfristig doch abspringen. Deswegen gibt es hier keinen Bericht von meiner Seite aus, sondern den direkten Bericht des Webmasters, der mitgefahren ist.



Aktuelles:  
  Das Auffanglager in Wejherowo/ Polen benötigt Hilfe!
Siehe "Tierschutz aktuell"!

Nächste Spendenfahrt: geplant für Mitte April
 
Tierschutzdokumentationen  
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Insbesondere:
Doku "Earthlings"
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